Mitten in Linz gibt es mit der Westbahnstrecke und der Hafenbahn zentrale Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von rd. 12 km, die seit Jahrzehnten nicht dazu genutzt werden, den Personen-Nahverkehr direkt und effizient in der Stadt zu verteilen.
Auf der Westbahnstrecke kann man als Bahnkunde immerhin durchfahren und links und rechts schauen, wo man gerne aussteigen würde. Aber 8 km lang bleibt der Zug derzeit nirgends stehen.
Auf der Hafenbahn geht das nicht. Hier nimmt man sich heraus, diese vorhandenen Gleise ausschließlich für den Güterverkehr zu nutzen und damit ein kurzfristig zu aktivierendes Potenzial für den Nahverkehr brach liegen zu lassen.
Auf der parallelen Autobahn fahren ja auch nicht nur die Lkws sondern auch zigtausende PKWs, wo Tausende auch mit der Bahn fahren könnten, wenn es auch hier eine Verbindung in diesen Bereich der Stadt geben würde.
Auf der Hafenbahn könnte man heute schon ohne Umsteigen von den aus dem Westen und Süden nach Linz führenden Bahnlinien um 2 bis 3 km näher zu den Zielen in den Linzer Osten fahren.
Bis man in Linz auf der geplanten S-Bahn-Strecke 500 m weiter westlich fahren kann, werden noch mindestens 8 Jahre vergehen und selbst dann führt sie deutlich an den Zielen im Industriegebiet vorbei.
Was spricht also dagegen, diese Verbindungen bis in die Hafenbahn so schnell wie möglich einzurichten?
Dass man provisorische Haltestellen für den Nahverkehr in kürzester Zeit errichten kann, zeigt die ÖBB immer wieder bei Bahnhofssanierungen bzw. -umbauten.
Wir haben schon mehrfach betont, dass es für eine klimafitte Verkehrswende mehr braucht als nur eine neue Stadtbahnlinie durch Linz.
Aussendungen zu diesem Thema
März 2023:
Vierspuriger Ausbau der Weststrecke im Linzer Osten – nur eine zusätzliche Haltestelle geplant