Wenn schon das Manipulieren von Fahrrädern in leeren Straßenbahngarnituren der Linz Linien ein großes Problem darstellt, wie soll das im Normalbetrieb in den praktisch gleich breiten Garnituren der Mühlkreisbahn Neu funktionieren?
Noch dazu, wenn bei der auch für den Radtourismus so interessanten Mühlkreisbahn immer wieder auch größere Radgruppen zu erwarten sind, während die Mitnahme einzelner Räder bei den Linzer Bims nur in Ausnahmefällen in Schwachlastzeiten angedacht wäre.
Das erfordert eine Quadratur des Kreises.
Es zeigt sich einmal mehr, dass bei der MKB Neu genau jene 50 cm für einen zufriedenstellenden Betrieb der Radmitnahme fehlen werden, die – wie angeführt – im Vergleich zu den U-Bahnen in Wien oder den Regionalzügen der ÖBB bei den RegioTram-Garnituren nicht vorhanden sind.
Für die restlichen Bahnpassagiere der MKB Neu kann man aufgrund dieses so negativen Testergebnisses bei den gleichen Raumverhältnissen in den schmalen RegioTram-Garnituren große Behinderungen durch die Radmitnahme erwarten.
Österreichweit funktioniert der Radmitnahme in den 2,8 bis 3,0 m breiten Garnituren des ÖBB-Regionalverkehrs sehr gut, bei den Schmalspurgarnituren dürfte das viel schwieriger werden bzw. nur mit großen Abstrichen (Mitnahme nur von einzelnen Rädern)
Wenn, so wie angedacht, die Linz Linien auch die RegioTram betreiben werden, dann müssten sie in Linz mit 2 verschiedenen Betriebsvorschriften agieren, eine mit der Festlegung „Radfahrer Nein Danke“ und die andere mit der Bestimmung „Radfahrer Willkommen“, und das bei fast gleich breiten Garnituren.
Dass hier 2 Verkehrssysteme (Linzer Straßenbahn und RegioTrams) parallel nebeneinander mit derartig diametralem Zugang zu diesem Thema auftreten werden, ist nicht zu erwarten.
Neben dem Thema Radmitnahme gibt es natürlich auch noch eine größere Zahl anderer Kriterien (angenehmeres Raumgefühl, besser Bewegungsfreiheit, bessere Überlandtauglichkeit, Standardgarnituren, niedrigerer Kaufpreis, …), die für breite Garnituren auf der Überlandstrecke nach Rohrbach (und in diesem Fall auch weiter bis Aigen/Schlägl) sprechen würde.
Ob das einzige Argument für die Umspurung der Mühlkreisbahn, das Nichtumsteigen in Linz-Urfahr für einen (je nach Fahrstrecke der Garnituren in Linz mehr oder weniger kleinen) Teil der Fahrgäste unter diesen Aspekten nicht auch mit einem sehr attraktiven, bahnsteiggleichen Umsteigen am Mühlkreisbahnhof lösbar wäre, darf wieder einmal in den Raum gestellt werden.